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Theologe Herbst: Jesus ist mehr als nur ein Vorbild

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 24.03.2017 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 24.03.2017) Christen sollten das Evangelium nicht in einen Rat zum guten Leben verwandeln und dabei vergessen, dass es die gute Nachricht von der Rechtfertigung des Menschen vor Gott enthält. Das sagte der Theologieprofessor Michael Herbst (Greifswald) beim missionarischen Gemeindekongress “Dynamissio” am 23. März in Berlin. An der bis zum 25. März dauernden Tagung nehmen 2.200 Christen aus Landes- und Freikirchen teil. Veranstalter ist die “Koalition für Evangelisation”, in der zahlreiche Werke und Verbände zusammenwirken, darunter die Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD) im Bundesverband Diakonie und die Deutsche Evangelische Allianz. Herbst zufolge besteht die Gefahr, Jesus Christus lediglich als vorbildlichen Menschen anzusehen, aus dessen Worten man lernen könne, sich für Nächstenliebe, Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Zwar sei gegen diese Aufgaben und Ziele nichts zu sagen. Jesus sei jedoch “zuerst und vor allem eine Gabe und ein Geschenk an uns”. Als “gefährlich” bezeichnete Herbst den oft zu hörenden Satz “Wir sollten erst gute Nachricht sein, bevor wir gute Nachricht predigen”. Es sei ein Irrtum, wenn man mit seinem Leben selbst Evangelium sein wolle. Wer meine, gute Taten seien eigentlich genug und Worte nebensächlich, entziehe anderen Menschen das, was sie brauchten.

Das innere Betriebssystem des Menschen ist vom Gesetz geprägt

Nach Worten Herbsts ist das “innere Betriebssystem des Menschen” vom alttestamentlichen Gesetz geprägt und nicht vom Evangelium. Herbst: “Die Grundeinstellung unseres Herzens glaubt eher daran, dass wir das Gesetz erfüllen müssen, um Gott recht zu sein.” Der Mensch wolle die Dinge selber schaffen und erwarte von Gott eine Belohnung dafür. Dieser Kampf werde täglich im Herzen ausgefochten und sei eine seelsorglich dramatische Gefährdung des Evangeliums. Christen müssten sich daran erinnern, dass sie selbst wie jeder andere auf die Gnade und das Erbarmen Gottes angewiesen seien. Herbst zufolge verkleidet sich das Gesetz als “wohlgemeintes Zeit- und Selbstmanagement”. Der Mensch diszipliniere sich beim Essen, quäle sich auf dem Laufband, messe seine Körperwerte mit Armbändern und versuche so, das Letzte aus seinen Möglichkeiten herauszuquetschen. Die Botschaft von Motivationstrainern laute: “Du bist richtig gut. Aber du musst einfach noch besser werden. Du bist noch lange nicht am Ziel.”

Jesus Christus befreit vom unbarmherzigen Druck

Dies führe dazu, dass Menschen immer schneller um sich kreisten und dabei mit sich selbst und anderen unbarmherzig würden. Herbst: “Das Leben unter dem Gesetz quält unsere Zeitgenossen nicht weniger als unsere Vorfahren.” Angesichts von Termindruck und herausfordernden Aufgaben brauche der Mensch das Evangelium, dass er, auch wenn alles schiefgeht, nicht weniger Gottes Kind sei als zuvor. Jesus Christus befreie vom unbarmherzigen Druck des Gesetzes. Von Jesus zu erzählen, sei die gute Nachricht, die alles ändere. Herbst: “Nichts ist schöner und wichtiger, als das Jesus-Evangelium zu verstehen, zu lieben und weiterzusagen.” (idea)

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