Menü
Sie sind hier:

Fußball – die deutsche Ersatzreligion? (Kommentar von David Kadel)

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 31.05.2013 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 31.5.2013) Unfassbar, welche Begeisterung der Fußball in Deutschland auslöst. BVB gegen FCB war wochenlang Herzensthema Nr. 1 – und im nächsten Jahr, wenn die Fußball-WM unter der Christus-Statue in Rio ausgetragen wird, wird das Fußballfieber wieder ein ganzes Land erregen. Fußball, die Ersatzreligion für uns Deutsche: Während die Stars zu Fußballgöttern werden und man liturgisch Fangesänge runterbetet, ersetzen die Fußballtempel längst die leeren Kirchen. Wie kann es sein, dass die schönste Nebensache der Welt für so viele zur Hauptsache geworden ist – und wo haben die Kirchen versagt, dass unsere Liebe und Begeisterung für Gott eingeschlafen ist?

Wenn die Brasilianer zu uns kommen

Während des Sommermärchens 2006 war ich gemeinsam mit Marcelo Bordon im “Aktuellen Sportstudio” eingeladen, um dort unseren Film “Fußball Gott” vorzustellen. Schalkes ehemaliger Kapitän Bordon sagte dabei einen bemerkenswerten Satz: “Früher sind die deutschen Missionare nach Brasilien gekommen, um uns die gute Nachricht von Gottes Liebe zu erklären – heute ist es umgekehrt, und wir Brasilianer müssen nach Deutschland kommen, um eure Begeisterung für Gott wieder zu wecken!”

Peinlich für unser Luther-Land

Recht hat er – und beinahe peinlich für unser Luther-Land! Laut aktuellen Umfragen glauben zwar viele Menschen in Deutschland, dass es einen Gott gibt – oder “irgendeine Energie”, jedoch haben extrem wenige eine persönliche Beziehung zu Gott, geschweige denn, würden sie behaupten, dass sie Gott lieben. Darüber aber spricht das 1. Gebot: “Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst!” König David war so begeistert von Gott, dass er ihm in den Psalmen regelrechte Liebes-Gedichte schrieb ” Ich liebe den Herrn … die auf Gott sehen, werden strahlen vor Freude!” Das Fußball-Credo von heute lautet: Die auf Bayern München – oder auf den BVB – sehen, werden strahlen vor Freude! Doch dieser Glaube steht auf wackligen Füßen, denn es ist nicht der BVB-Manager, der in einer Lebenskrise für Dich da ist, und es ist auch nicht Bayerns Sportdirektor, der Dich an Deinem Kranken- oder Sterbebett besucht, sondern Dein Pfarrer.

Sie fanden zu Gott in der Krise

Die Christen, mit denen ich in der Bundesliga arbeite, haben eines gemeinsam: Cacau, Zé Roberto, Schipplock, Holtby und Co. – fast alle haben ihre Begeisterung für Gottes Liebe erst entdeckt, als sie eine tiefe Krise durchmachten: Krankheiten, Sinnlosigkeit und Fehler, die sie sich nicht verzeihen konnten, haben sie “aufgeweckt”, sich auf die Suche nach Gott zu machen. Dadurch haben sie etwas entdeckt, das ihr Leben komplett verändert hat: einen ganz persönlichen Zugang zu Gott, den sie Vater nennen dürfen und durch dessen Liebe sie stark wurden.

Meine Kraft liegt in Jesus

David Alabas Bekenntnis am Sonnabend in der Nacht von Wembley sagt alles: “Meine Kraft liegt in Jesus!”. Wer sich vor Milliarden von Zuschauern solch eine Botschaft auf die Brust schreibt, der hat verstanden, wie viel Rückenwind und Glück die Begeisterung für Gott geben kann. Sein Namensvetter David bringt es in der Bibel auf den Punkt: “Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht!” Psalm 37,5. (idea)

David Kadel (Wiesbaden) ist Fernsehmoderator, Buchautor und arbeitet als Berater für Profisportler in der Fußball-Bundesliga.

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert