(“Adventisten heute”-Aktuell, 13.1.2010) Nach dem schweren Erdbeben im Karibikstaat Haiti befürchten christliche Hilfswerke das Schlimmste für die Menschen in ihren Projekten; darunter sind Tausende Kinder. Gleichzeitig läuft eine Hilfswelle auch aus Deutschland an.
Ein massives Beben der Stärke 7,3 auf der Richterskala hat am 12. Januar den Karibikstaat erschüttert und die Gebäude in der eine Million Einwohner zählenden Hauptstadt Port-au-Prince wahrscheinlich weitgehend zerstört. Haiti ist etwa so groß wie das Bundesland Brandenburg, hat rund zehn Millionen Einwohner und gilt als das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Die Hälfte der Bevölkerung muss mit weniger als einem US-Dollar (etwa 70 Eurocents) pro Tag auskommen.
Schwerstes Erdbeben seit 1770
Es handelt sich um das schwerste Erdbeben in Haiti seit 1770. Immer wieder wird das Land von Naturkatastrophen heimgesucht. Zuletzt forderten im September 2008 Wirbelstürme mehr als 600 Todesopfer. Tausende Menschen wurden obdachlos.
Erschüttert zeigte sich die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika angesichts des schweren Erdbebens in Haiti auf der Karibikinsel Hispaniola. “Das Leid und die Not sind unvorstellbar groß. Das Land und die Helfer stehen vor riesigen Herausforderungen”, betonte deren Präsident, Pastor Israel Leito. Unter den 9,6 Millionen Einwohnern Haitis befänden sich auch etwa eine halbe Million Adventisten samt ihren Familienangehörigen, teilte Leito mit.
ADRA-Soforthilfe gestartet
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Haiti habe mit der Verteilung von Nahrungsmitteln und Trinkwasser begonnen, sagte deren Direktor, Wally Amundson (Port-au-Prince). “Wir nutzen dafür noch vorhandene Spendengelder.” Sein Stellvertreter. Ketteline Israel, berichtete von zusammengestürzten Gebäuden, Toten, Verletzten und chaotischen Zuständen.
ADRA International, ADRA Kanada und die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika haben als Soforthilfe 85.000 US-Dollar (58.000 Euro) zur Verfügung gestellt. Die Summe soll innerhalb von einer Woche auf eine halbe Million US-Dollar (345.000 Euro) aufgestockt werden.
Die deutsche ADRA-Organisation in Weiterstadt bei Darmstadt sendet laut ihrem Pressesprecher Heinz-Hartmut Wilfert einen Mitarbeiter ins Katastrophengebiet, um Hilfsmassnahmen zu koordinieren. ADRA Deutschland bittet um Spenden auf das Konto 020 007 0209 bei der Commerzbank Darmstadt (BLZ 508 800 50). Stichwort: Katastrophenhilfe.
Etwa 55 Prozent der 10 Millionen Einwohner Haitis sind laut einer Zählung der Vereinten Nationen katholisch, 15 Prozent Baptisten, 8 Prozent Pfingstler, 3 Prozent Adventisten, 1,5 Prozent Methodisten und 0,7 Prozent Anglikaner. Den Rest bilden unter anderen Anhänger von Voodoo-Religionen. (idea/APD)
- Weitere Infos über ADRA-Einsatz auf Haiti: www.adra.de