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Die Braut sagte wieder Nein (Delegiertenversammlung des SDV)

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 14.05.2012 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 11.5.2012) Vierzehn Tage nach der Delegiertenversammlung des Norddeutschen Verbands (NDV; Bericht siehe Seiten 18 19) fand am 6. Mai 2012 die Delegiertenversammlung des Süddeutschen Verbands (SDV) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt statt. Zum SDV gehören 15.384 Gemeindeglieder aus 219 Adventgemeinden der Vereinigungen Baden-Württemberg, Bayern und Mittelrhein.

In einer Marathonsitzung, die von 9.30 bis 20 Uhr ging, befassten sich die 265 Delegierten mit dem Rechenschaftsbericht (78 Seiten), wählten die Führungskräfte des Verbands, behandelten acht Anträge und besprachen im Eiltempo das Plänepapier für die nächsten fünf Jahre.

Neuwahlen, Wiederwahlen, Verabschiedungen

Wiedergewählt wurden Günther Machel (63) als Vorsteher und Werner Dullinger (49) als Schatzmeister. Neugewählt wurden Jochen Streit (46) als Sekretär (zuletzt leitete er die Abteilung Jugend im SDV), Ruben Grieco (39) als Leiter der Abteilung Jugend (zuletzt Pastor der Jugendkirche livingroom in Mainz), Heinz Schlumpberger für die Abteilung Erziehung und Bildung (ehrenamtlich), Angelika Pfaller (56) für die Abteilung Frauen und Stephan Igler (47) für die Abteilung Predigtamt. Die Verantwortlichen für die restlichen Abteilungen (u. a. Mission und Gemeindeaufbau) werden bei der ersten Sitzung des Verbandsausschusses gewählt.

Verabschiedet wurden u. a. Dietrich Müller (58), der nach 18 Jahren als Sekretär darum gebeten hatte, von dieser Aufgabe entbunden zu werden, und Ingrid Naumann, die nach 19 Jahren in der Leitung der Abteilung Frauen den wohlverdienten Ruhestand antritt.

Keine Reorganisation, keine Frauenordination

Zweimal an diesem Tag wurde (ohne inhaltliche Aussprache) über die Behandlung eines Antrags auf Wiederaufnahme der Gespräche bezüglich einer Reorganisation der Freikirche in Deutschland mit einer möglichen Zusammenlegung beider Verbände in fünf Jahren abgestimmt. (Die Delegierten des NDV hatten 14 Tage zuvor um diese Gespräche gebeten.) Am Vormittag stimmten 110 Delegierte dafür, 114 lehnten die Aufnahme dieses Punktes auf die Tagesordnung ab, am Nachmittag waren (einschließlich der Mitglieder des Ernennungsausschusses) 129 dafür und 135 dagegen. Somit bleibt es bei der adventistischen “deutschen Teilung”.

Ein vor Ort entstandener Eilantrag für die Ordination von Frauen zum Pastorenamt wurde ebenfalls abgelehnt: 128 waren dagegen, 101 dafür. (Der NDV hatte sich zwei Wochen zuvor für die Beseitigung der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ausgesprochen.) Somit wird diese Frage in der Freikirche in Deutschland unterschiedlich beantwortet werden, bis 2015 bei der Generalkonferenz-Vollversammlung in San Antonio möglicherweise entschieden wird, eine regional unterschiedliche Einsegnungspraxis zuzulassen.

Ebenfalls abgelehnt (127:120 Stimmen) wurde ein Antrag der Baden-Württembergischen Vereinigung, die Standardausgabe des Bibelschulheftes im Bereich des SDV vorranging zu empfehlen. Angenommen wurde der Antrag der Bayerischen Vereinigung auf Einrichtung einer Abteilung (zunächst auf Verbandsebene) zur Stärkung von Ehe und Familie.

Der Verlauf und die Atmosphäre dieser Tagung haben erneut deutlich gemacht, dass unser Miteinander – selbst innerhalb eines Verbandes – noch lange nicht frei von Angst und Misstrauen ist. Dabei erfordert der Auftrag, der uns bei aller Unterschiedlichkeit verbindet, eine stärkere Bündelung unserer Kräfte als jemals zuvor. (Elí Diez-Prida)

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