Menü
Sie sind hier:

Praktische Hilfe für Schweizer Bauernfamilien

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 08.09.2016 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 9.9.2016) Das Hilfswerk ADRA Schweiz (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe) hat im August zwei Freiwilligenwochen durchgeführt, um Bauernfamilien in Menznau/LU und in Epiquerez/JU mit Bau-, Instandstellungs- und Unterhaltsarbeiten zu helfen. Koordiniert werden die Freiwilligeneinsätze von “bergversetzer”, einem Gemeinschaftsprojekt der Schweizer Berghilfe und derSchweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete.

Hilfe an Witwe mit vier minderjährigen Kindern in Menznau

In Menznau hätten die zehn Freiwilligen geholfen, den Bauernhof wieder “in Schuss” zu bringen, sagte Monika Stirnimann, zuständig für ADRA Projekte in der Schweiz. Der Familie sei der Mann und Vater durch den Tod entrissen worden, sodass die Witwe alle Tiere verkaufen musste. Die Freiwilligen hätten in Handarbeit den Stall “entrümpelt” und unter Einsatz von drei Baumaschinen um das Haus gerodet, alte Gegenstände entsorgt sowie den Boden geebnet und einen Sitzplatz erstellt. Es sei auch das Dach des Stalls ausgebessert und der Hauseingang neu gestrichen worden. Damit soll der Hof für die nächste Generation erhalten bleiben, sagte Stirnimann, denn der älteste Sohn wolle ihn nach Abschluss der Bauernlehre bewirtschaften.

Unterstützung mit Bauarbeiten für Jungbauernfamilie in Epiquerez

Die Jungbauernfamilie Epiquerez hat an einem abgelegenen Ort direkt am Doubs einen Hof gekauft, der als Bio-Betrieb bewirtschaftet wird. Das rund 200-jährige Wohnhaus ist nicht bewohnbar und muss vollständig renoviert werden. Die 25 Freiwilligen haben unter der technischen Leitung des Vaters des Jungbauern sowie dem ADRA-Teamleiter, Erich Stirnimann, Balken in den Zimmern eingezogen, Wände isoliert, Fermacellplatten als Wandverkleidungen eingebaut und verputzt sowie Decken montiert und den Boden in der Küche betoniert.

Um den Tierschutzbestimmungen zu entsprechen wurde der Stall erweitert und zu einem Laufstall ausgebaut. Die Freiwilligen haben dort eine Bodenplatte sowie eine Grube für den Melkstand betoniert, Mauern aufgezogen sowie verputzt und das Licht sowie elektrische Leitungen installiert.

Berufsgruppen der Freiwilligen

Da für die meisten Arbeiten unter den Freiwilligen Fachleute zur Verfügung stünden, seien auch “Handlanger” willkommen, die von den Spezialisten eingewiesen und meist in kleinen Gruppen begleitet würden, sagte Monika Stirnimann. Demnach seien die Hilfeleistenden im Alter von 25 bis 70 Jahren in ihrem Berufsleben Elektriker, Krankenschwester, Sportlehrerin, Schneiderin, Hausfrau, Dachdecker, Elektronik Ingenieur, IT-Fachmann, Förster, Schreiner, Lehrerin etc. Zwei Rentner hätten sich als “pensionierte Allrounder” angemeldet, so Stirnimann. Die sprachliche Verständigung zwischen den Deutsch und Französisch sprechenden Freiwilligen klappe problemlos und sei eine Bereicherung.

Partnerorganisation: “bergversetzer”

“bergversetzer” ist ein Gemeinschaftsprojekt der Schweizer Berghilfe und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB). Das Gemeinschaftsprojekt “bergversetzer” schlägt dem Hilfswerk ADRA Schweiz jährlich zwei bis drei Projekte für eine Freiwilligenwoche bei einer Bergbauernfamilie vor, sagte Fabian Bucher, Leiter “bergversetzer”. Dadurch soll die wirtschaftliche oder die Wohnsituation der Bauernfamilie mittels baulicher Massnahmen während der Freiwilligenwoche massiv verbessert werden. ADRA entscheide sich aus der Auswahl jährlich für ein oder zwei Projekte und habe dadurch auch Gewähr, dass vom Freiwilligeneinsatz Bergbauernfamilien profitierten, die den strengen Auswahlkriterien von “bergversetzer” entsprächen. Meist ermögliche der Freiwilligeneinsatz den Familien bei Neu- oder Umbauten den Eigenleistungsanteil massiv zu erhöhen.

Das Hilfswerk führe die Freiwilligenwoche seit 23 Jahren durch und müsse rund 5.000 Franken pro Einsatzwoche aufwenden, vorwiegend für Verpflegung, Reise und Unterkunft der Freiwilligen, so Monika Stirnimann. Die Freiwilligenwochen seien deshalb so kostengünstig, weil die Freiwilligen ihre Zeit zur Verfügung stellten und die Bauern die meisten Arbeitsgeräte sowie die Baumaterialien. ADRA versichere die Freiwilligen während dem Einsatz. Einige Freiwillige verzichteten auch auf die Spesenentschädigung und spendeten sie dem Hilfswerk. (APD)

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert