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Über 500 junge Leute laufen für Waisenkinder in Kambodscha

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 10.10.2014 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 10.10.2014) Am 7. Oktober verwandelte sich der parkähnliche Campus des Schulzentrums Marienhöhe der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Darmstadt in eine Laufstrecke für den jährlich im Herbst stattfindenden “Sponsorenlauf”. Vor allem Schüler der Marienhöhe machten beim Lauf mit, aber auch einige Eltern, Lehrer und Angestellte des Schulzentrums. Sie suchten sich einen oder mehrere Sponsoren, die sich bereit erklärten, jede Geländerunde von etwa 800 Metern Länge mit einem bestimmten Geldbetrag zu honorieren. Diesmal erbrachten 572 Läuferinnen und Läufer insgesamt 20.800 Euro. Das in diesem Jahr erlaufene Geld kommt je zur Hälfte einem Entwicklungshilfeprojekt in Kambodscha und der Neugestaltung der naturwissenschaftlichen Räume der Schule zugute.

Vierwöchiger Arbeitseinsatz in Kambodscha unter einfachsten Bedingungen

Sponsorenlauf und Entwicklungshilfeprojekt sind laut Schulleiter Gunter Stange in das Schulprogramm eingebunden. Schon Wochen vorher wurden für den Sponsorenlauf im Sportunterricht und auch außerhalb trainiert. Im Dezember starte eine Freiwilligengruppe von Schülern mit dem Leiter des Jungeninternats, Karl Strassner, zu einem vierwöchigen Arbeitseinsatz unter einfachsten Bedingungen auf dem Gelände eines Waisenhauses in Kambodscha, bei dem der Lauferlös persönlich überbracht werde. Seit vielen Jahren schon unterstütze das Schulzentrum Marienhöhe das Kambodscha-Projekt mit tätiger Hilfe und finanziellen Mitteln. “Die Schüler profitieren dabei von unvergesslichen Erfahrungen im Engagement für andere”, so Stange.
Seit einigen Jahren arbeite das Schulzentrum mit einem Missionar im Norden von Kambodscha zusammen, berichtete Karl Strassner. Der Australier Tim Maddocks habe im Glauben und nur durch Spenden angefangen, eine Krankenstation für die Armen zu bauen, später ein Waisenhaus, dann mehr und mehr Schulräume, damit die Kinder auch eine Schulbildung erhielten. “Für unsere Schüler ist es beeindruckend zu sehen, wie er und seine Frau dort leben und arbeiten, wie mit großem Glauben und großem persönlichen Einsatz aber wenig Geldmitteln armen Kindern dauerhaft geholfen wird”, so Strassner. Ohne das Waisenhaus würden die meisten wohl auf der Straße landen oder als Arbeitssklaven oder Prostituierte ihr Leben fristen. Inzwischen lebten auf dem Gelände über 170 Waisenkinder, und die Schule habe elf Klassenstufen.
Die Schülerinnen und Schüler hätten in den letzten Jahren schon Wasserspeicher, Kanäle, Sanitäranlagen und Brunnen gebaut, sowie bei der Errichtung einer Station der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA mitgearbeitet, in der Schulungen zum Thema Gesundheit und Hygiene durchgeführt würden. Ein großes Projekt sei der Bau von Waisenhäusern. Es gebe viele Waisenkinder in Kambodscha, die ihre Eltern durch Aids verloren hätten.

Viel Mühe, großer Lohn

Vor jeder Reise werde laut Strassner in mehreren Treffen besprochen, was mitzunehmen ist, was eine “eiserne Ration” bedeutet, welche Impfungen nötig sind, welche Bedingungen man vorfinden wird, wie das Klima sein wird, welches die Bräuche und Tabus der Einheimischen sind und wie man mit ihnen umgehen kann. Jeder Teilnehmer müsse sich die Fragen stellen: Kann ich mich mit einfachster Unterkunft und Nahrung zufrieden geben? Was heißt es, sich für sechs Wochen auf ein engstes Leben mit der Gruppe einzulassen? Bin ich bereit, einen möglichen Gruppenkonflikt durchzuhalten und bei der Klärung mitzuhelfen?
Die Kosten für Baumaterial würden durch den jährlich am Schulzentrum Marienhöhe stattfindenden Sponsorenlauf aufgebracht. In den Weihnachtsferien und kurz danach seien die Teilnehmer vor Ort in Kambodscha. Das Geld für den Flug, die Dinge des persönlichen Bedarfs und einen großen Teil der eigenen Ausrüstung müsse jeder an der Expedition Beteiligte selbst aufbringen. Der Lohn der Mühe sei groß. Eine solche Reise bleibe unvergessen und präge sogar manche Berufsentscheidung, sagte Strassner. Selbst Schüler, die nicht mitfahren, könnten von dem Projekt lernen. In unterschiedlicher Weise würden von Lehrern im Unterricht Verknüpfungen zu entwicklungspolitischen Fragestellungen besprochen. Dabei kämen auch Projektteilnehmer in die Klassen zu Wort.
Zum 1924 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründeten Schulzentrum gehören ein Gymnasium, das Kolleg, eine Real- und eine Grundschule sowie Internate mit insgesamt 682 Schülerinnen und Schüler. (APD)

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