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Unabhängige Gemeinden widersprechen dem Neuen Testament

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 08.05.2009 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(AdventEcho online, 8.5.2009) Die Vorstellung einer weitestgehend selbstständigen Ortsgemeinde entspricht nicht dem Neuen Testament. Davon ist der Professor für Neues Testament am Theologischen Seminar Elstal (FH) des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), André Heinze, überzeugt. Wie er auf der Ratstagung des Landesverbandes Hessen-Siegerland seiner Freikirche in Wiesbaden sagte, hätten die Gemeinden in Neuen Testament in enger Gemeinschaft und Verbindung gelebt. Trotz einer gewissen Selbstständigkeit hätten sie enge Kontakte zu Autoritätspersonen gehabt, deren Meinung in Lehrfragen und bei Konflikten im Gemeindeleben als Richtlinie für das Handeln gefragt gewesen sei. Zudem seien immer wieder Gesandte in andere Gemeinden geschickt worden, um zu helfen. Ferner habe über persönliche Kontakte der Gemeindemitglieder ein Austausch über theologische Fragen und Gemeindeprobleme bestanden. So hätten sich gemeinsame Überzeugungen entwickelt.
Gemeinden, die sich heute einer solchen Gemeinschaft zu anderen Gemeinden entzögen, hätten eine “bedenkliche Nähe zum Sektierertum”, meinte Heinze. Er rief zu einem Umdenken auch in den Gemeinden seiner Freikirche auf. Zwar hätten selbstständige Gemeinden eine enorme Stärke, weil sie am Ort verwurzelt seien und sich ihre Mitglieder in hohem Maße in Verantwortung vor Gott engagierten. Doch statt auf eine Autonomie zu pochen, gelte es, sich für andere Gemeinden zu öffnen, gemeinsam an Projekten zu arbeiten und für sie zu beten, sich miteinander gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen und auch in theologischen Fragen die Bereitschaft zu Hilfe und Korrektur zu entwickeln. Heinze: “Gemeinschaft untereinander entsteht nicht dort, wo wir uns einig sind, sondern dort, wo wir uns miteinander auf den Weg machen, dem anderen über Hürden helfen und uns selber vor Steinen auf dem Weg warnen lassen.” Die Tagung, die 113 Abgeordnete und 51 Gäste zählte, stand unter dem Motto “Gemeindebun(d)t sind wir”. (idea)

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